Einzelfirma gründen in der Schweiz – Die ersten 3 Schritte

Einzelfirma gründen? In diesem Blogeintrag wollen wir mit dir die ersten 3 Schritte bei der Gründung einer Einzelfirma teilen. Diese 3 Schritt erachten wir als sehr wichtig beim Start. Ebenfalls teilen wir dir zwischendurch immer wieder Beispiele, wie diese Schritte zustanden kommen können.

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Business und Budgetplan für eine Einzelfirma

Einer der wichtigsten Schritte am Anfang der Gründung einer Einzelfirma ist es einen Business- und Budgetplan zu erstellen. Ich, Jana, höre oft von Personen die eine Business-Idee haben und dann einfach mal darauf los planen und Flyer designen. Sie haben aber nicht einmal überlegt, was ist jetzt genau ihre Dienstleistung ist und was ihr Produkt ist. Und auch nicht was sie dabei für Ausgaben haben, was für mögliche Einnahmen und dazu überlegen sie sich nicht ob sich dieses Produkt überhaupt rentiert.

Das erste und wichtigste ist wirklich, dass du dein Business aus der Vogelperspektive betrachtest und von A-Z durchplanst. Zu einem Businessplan gehört zum Beispiel dazu, dass du deine Ziele für dich definierst. Schaust was für Dienstleistungen du anbietest, welche Produkte du anbietest und ob es dieses Angebot schon auf dem Markt gibt. Ebenfalls rechnest du aus, was das Ganze ungefähr kosten wird – das heisst du schreibst dir auf was du für Ausgaben hast und was du potentiell einnimmst.

Dann ist es auch wichtig zu wissen, ob deine Kundinnen online oder offline zu dir finden. Ob du von Zuhause aus arbeitest oder einen Büro ausserhalb hast. Je nachdem kommen dadurch andere Kosten auf dich zu. Dann ist es auch wichtig zu wissen, was du für Risiken eingehst, vor allem die finanziellen Risiken. Das alles und noch viel mehr gehört zu einem Businessplan dazu.

Zusätzlich empfehlen wir dir, dass du einen Budgetplan erstellst. In diesem Budgetplan konzentrierst du dich auf die finanziellen Angelegenheiten deines Business. Dabei nimmst du deinen Businessplan und siehst dir deine Ziele an. Dein Ziel ist es zum Beispiel 20% selbständig zu sein. Du rechnest für dich aus, wie hoch dein Einkommen bei 20% sein muss und ob du mit dem Verkauf deines Produkts so viel Geld generieren kannst. Dann rechnest du auch zeitlich aus, ob du so genügend Zeit hast für deine Kundinnen und ob dein Angebot auf dem Markt auch wirklich so viele Buchungen mit sich ziehen wird. Zum Schluss rechnest du die 3 Szenarien aus: Worst case, goldene Mitte und best case Szenario. Also wirklich alles von A-Z durchrechnen. Und für das braucht es ein detaillierten Budgetplan.

Wenn wir ein Projekt im Kopf haben und den Plan wie wir das ganze machen, hole ich ziemlich schnell meinen Taschenrechner hervor. Lisa sagt immer, mein Lieblingsarbeitstool ist mein Taschenrechner. Und das ist auch wirklich so, denn die Budgetplanung gehört nun mal zu einem Projekt dazu und ist so wichtig.

Dieses Thema meidet die weibliche Energie in uns sehr gerne, obwohl es einer der wichtigsten Schritte bei der Gründung einer Einzelfirma ist.

Wenn du externe Investoren brauchst, dann muss dein Businessplan ausführlich sein und gewisse Kriterien erfüllen. Das muss ein richtig formatiertes Dokument sein, mit den richtigen Kalkulationen und den verschiedenen Szenarien. Wenn du den Businessplan für dich machst, kannst du es ein wenig lockerer nehmen bei der Gestaltung. Da sind dir auch keine Grenzen gesetzt. Mache aber unbedingt für DICH diesen Teil und skippe ihn nicht. Denn ein Business- und Budgetplan gibt dir Sicherheit, wenn du es benötigst und so hast die Klarheit um dein Ziel zu erreichen.

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Kennst du eigentlich schon unseren 100% unentgeltlichen Starterguide? In diesem Starterguide für Selbständige teilen wir dir alle Infos zu den wichtigsten Schritten in der Gründungsphase und eine Toolliste.

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Auftritt nach aussen aufbauen

Wenn du dein Fundament mit dem Businessplan und dem Budgetplan gemacht hast, dann ist dein nächster Schritt sichtbar zu werden. Zeige dich gegen aussen. Wir Frauen haben oft ein Problem damit und haben Angst uns zu zeigen. Doch das aller Wichtigste ist, dass du Kunden hast. Du musst dein Produkt respektive deine Dienstleistung verkaufen und eine Bindung zu deinen Kunden aufbauen.

Ein Produkt oder eine Dienstleistung muss ein aktuelles Problem deiner Zielgruppe lösen, sonst werden sie es nicht kaufen. Deshalb ist es so wichtig, dass du nach aussen gehst. Das heisst du machst einen Social Media Account, stellst dich in den Medien vor, gehst in andere Podcasts und/oder sprichst über dein Business.

Was auch super funktioniert ist, dass du deine Dienstleistung an deinen Freunden ausprobierst. Lisa hat am Anfang ihre Freundinnen und Familien fotografiert. Während Jana Öl-Proben an ihre Freunde und Familie verteilt hat oder ein Retreat veranstaltet hat und ihre Freundinnen eingeladen hat. So kannst du dich selbst schulen und lernen dein Produkt zu verkaufen. Und sprich unbedingt über dein Produkt oder deine Dienstleistung.

Ganz wichtig ist auch, dass du eigene Webseite, Flyer oder Visitenkarten hast. Dies ist ebenfalls eine Möglichkeit sichtbar zu werden und so wissen deine Kundinnen, was für eine Dienstleistung du anbietest. Eine Webseite ist wie dein Schaufenster, einfach online. Wir sagen immer, dass es am besten ist wenn du das professionell machen lässt, aber es muss nicht perfekt sein.

Bereite nicht in deinem Hinterstübchen alles mit deiner Webdesignerin, Logodesignerin und deiner Fotografin vor und gehe damit nicht nach draussen. Nehme deine Kundinnen auf diesem Prozess mit und teile mit ihnen deine Fortschritte, damit sie sehen wie dein Unternehmen wächst und wie du wächst. So kannst du eine emotionale Bindung mit deinen Kunden aufbauen. Schreibe zum Beispiel auch einen Newsletter damit du Kundenkontakte einfangen kannst. Der Auftritt nach aussen ist ganz ganz wichtig.

Der Fehler den bei vielen passiert ist, dass man mit den Ideen vom Logo und dem Firmennamen startet und sich in diesem Prozess völlig verliert. Das war bei uns zum Beispiel anders, wir haben einfach irgendein Logo hingeklatscht und am Anfang haben wir «women supporting women» geheissen. Nach zwei Jahren haben wir dann unser Logo überarbeitet und haben gemerkt, dass selbständigefrauen.ch viel besser zu uns passt. Jetzt sind wir total happy mit unserem Logo und unserem Firmennamen. Mit diesem Beispiel möchten wir dir zeigen, dass es völlig okay ist seinen Namen und das Logo zu ändern. Habe auch nicht den Anspruch an dich selbst, dass es von Anfang an perfekt sein muss, sondern sei authentisch und du wirst selbst wachsen als Unternehmerin. Dein Logo oder dein Firmenname kannst du immer noch anpassen, so wie wir das auch gemacht haben.

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Investiere in deinen Kundenaufbau

Nun kommen wir zum dritten und letzten Punkt den du beachten solltest, wenn du eine Einzelfirma in der Schweiz gründest. Investiere, nach dem du den Budget- und Businessplan erstellt hast und dein Auftritt nach aussen gestartet hast, in den Aufbau deiner Kunden und potentiellen Kunden und Kontakte.

Du fragst dich bestimmt, wie du das denn machen sollst. Das Wichtigste ist, dass du Mehrwert teilst. Teile wert den du kostenlos anbieten kannst. Zum Beispiel auf Social Media. Da bringe ich, Jana, immer gerne das Beispiel von @selbstaendigenfrauen.ch, denn diesen Kanal haben wir von Null aufgebaut. Mittlerweile haben wir knapp 200 Kundinnen und über 6’000 Follower auf Instagram. Wir haben damit gestartet ganz viel kostenlosen Mehrwert zu teilen. Das heisst, wir haben mindestens 1-3 Posts oder Reels in der Woche gepostet. Der Mehrwert, den wir teilen, stammt aus unserem Online-Kurs. Dieses Wissen teilen wir immer nur häppchenweise. Unsere Followerinnen bekommen nie das grosse Stück, sondern der «Gruss aus der Küche» und nicht mehr.

Das ist das Wichtigste wenn du Social Media nutzt, biete viel Mehrwert an. Fokussiere dich darauf, dass du mit deiner Dienstleistung oder deinen Produkten löst.

Biete aber auch kostenlose Dinge im realen Leben an, d.h. kostenlose Dienstleistungen oder kostenlose Produkte. Da bringe ich immer gerne das Beispiel einer Masseurin. Wenn du z.B. ein Massagestudio öffnest, kannst du Aktionen machen wie zum Beispiel 50% Rabatt wegen Neueröffnung, oder «bring a friend» und du bekommst eine Massage Gratis und so weiter. Schaue da wie du deine Dienstleistung und dein Produkt teilen kannst und kostenlos an die Leute weitergeben kannst.

Wenn du eine Webseite hast, dann kannst du auch einen Starterguide oder ein E-Book online schalten, den deine Kundinnen danach von deiner Webseite herunterladen können und sie nur die E-Mail Adresse angeben muss. Durch diese E-Mail Adressen kannst du deinen Newsletter aufbauen. Am Anfang fragst du dich wahrscheinlich, weshalb du einen Newsletter benötigst, doch irgendwann wird sich das auszahlen. Bei uns war das nämlich so. Denn der Grossteil unserer Kundinnen hat am Anfang den unentgeltlichen Starterguide heruntergeladen oder unser beliebtes kostenloses Webinar besucht. Viele meldeten sich dann für unseren Online-Kurs an, weil sie uns gespürt und gesehen haben, dass wir wirklich Expertinnen auf diesem Gebiet sind. Viele melden sich auch bei diesem Webinar am, weil sie ganz viel Wissen von uns bekommen und wir dann aber sagen, dass das erst die Spitze vom Eisberg ist. Und so melden sie sich dann für unseren Online-Kurs an. Schaue deshalb was du mit deinen Dienstleistungen für Mehrwert anbieten kannst.

Was ich euch abrate ist es, willkürliche Preise zu machen. Ich hatte mal ein Gespräch mit einer doTERRA Beraterin die gerade ihre Praxis eröffnet hat. Sie hat mir dann einen x beliebigen Preis für eine Massage genannt weil sie neu eröffnet hat. Ich habe sie dann gefragt, wie dieser Preis zustande gekommen ist und sie sagte darauf, dass sie diesen gewählt hat, weil sie neu eröffnet hat. Meine Empfehlung ist, dass du deine Dienstleistung nicht zu günstig anbietest. Denn wenn du zu günstig bist, denken Kundinnen schnell, wenn es so günstig ist kann das gar nicht gut sein und dann muss ich das gar nicht erst kaufen. Wenn du so etwas anbietest, dann mache eine Aktion wie zum Beispiel 50% wegen Neueröffnung, statt einfach einen beliebigen Preis aus den Fingern herauszuziehen.

Wie oben schon erwähnt nutze Medien, nutze all deine Kontakte und all deine Freunde, die du hast. Denn auch bei mir, Jana, waren meine ersten Kunden Freunde und Bekannte. Am Anfang bekommen sie das Produkt oder die Dienstleistung kostenlose oder sind Testpersonen und bestellen dann irgendwann. Daraus entstehen wiederum Weiterempfehlungen. Nutze deine Kontakte und biete ihnen auch Goodies an und baue dein Portfolio auf. Lisa ist ja Foto- und Videografin und konnte durch ihre Verwandten und Freunde ihr Portfolio aufbauen. Entweder kannst du einen ganz günstigen Preis oder es kostenlos anbieten und sammelst dafür so Testimonials und Weiterempfehlungen.

Zusammenfassung – Einzelfirma gründen in der Schweiz die ersten drei Schritte

Schritt 1: Business und Budgetplan

Baue dir dein Fundament mit einem Business und Budgetplan auf. Gehe mal in die Vogelperspektive und notiere alles Wichtige für deine Einzelfirma. Halte dich dann auch an deinen Businessplan, wenn du deine Preise nach aussen trägst und habe nicht das Gefühl, dass du zu teuer bist. Denn du möchtest all deine Kosten decken und Gewinn erwirtschaften.

Schritt 2: Auftritt nach aussen aufbauen

Baue deinen Auftritt nach aussen auf, zeige und traue dich. Wir kennen so viel Frauen, die sich nicht getrauen, doch es muss nicht perfekt sein, du musst einfach mal starten.

Schritt 3: Investiere in deinen Kundenaufbau

Investiere Zeit in deinen Kundenaufbau. Nimm dir dein Businessplan und schaue da, welche Kunden du erreichen möchtest und investiere dann Zeit in deinen Kundenaufbau.

Wir haben explizit auf SVA Anmeldung, Handelsregister Eintrag verzichtet, weil das alles in einem späteren Schritt kommt. Das sind für uns die erste drei Schritte bei der Gründung einer Einzelfirma in der Schweiz.

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